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Geschichte

Vieles zur Geschichte der St. Laurentius-Kirche ist nicht sicher belegt.

Aber die Geschichte der St.-Laurentius-Kirche beginnt wohl lange bevor der erste Stein bewegt wurde, denn bereits um 530 siedelten westlich der Elbe die Langobarden, später die Warnen oder Weriner. Sie gründen Ortschaften mit den Endungen „-stedt“ und „-leben“.

Wahrscheinlich im 11./12. Jahrhundert, also während der Romanik, wurden der Turm und das Kirchenschiff erbaut wobei der Turm auch als Wehrturm genutzt wurde.  

Ab 780 predigte der Hl. Ludgerus, eingesetzt von Karl d. Gr., das Evangelium.

826 taucht Olva als Besitz des Klosters Corvey (bei Höxter) auf. Ist unser Olvenstedt gemeint?

Im 8./9. Jh. christianisierte Karl d. Gr. die Sachsen (mit Feuer und Schwert). Er erließ die Capitulatio de partibus Saxoniae und damit begann der Bau (romanischer) Kirchen in Sachsen.

966 hieß Olvenstedt Osolfstidi oder Osolfstide.

Bernhard war damals Bischof von Halberstadt.

1494 wird die St.-Laurentius-Kirche erstmals erwähnt, obwohl sie mit Sicherheit viel älter ist (s.o.).

Ab ca. 1546 ist St. Laurentius evangelisch.

1610 wurde die heute noch vorhandene Bronzeglocke umgegossen.

1644/45, im Dreißigjährigen Krieg, wurde die Kirche erst beschädigt bzw. zerstört, so dass sie bis 1657 wüst lag. Danach finden wieder Gottesdienste in der Kirche statt und die Kirche erhält einen Taufstein aus Sandstein.

Später, 1722 bis 1724, findet ein großer Umbau statt. Das Kirchenschiff wurde abgerissen und die bis dahin existierende St. Petri-Kirche aufgegeben, ebenfalls abgerissen und die Steine als Baumaterial für das größere Kirchenschiff im Barockstil verwendet und der Turm um eine Etage erhöht. So ist der Turm nur im unteren Bereich bis zu den unteren Schalllöchern der Romanik zuzuordnen

1867 wurde eine Taufschale angeschafft.

1917 wurden die beiden großen Bronzeglocken dem I. Weltkrieg geopfert. 1922 wurden sie durch Stahlglocken ersetzt.

1942 wurde die noch verbliebene 1610 umgegossene historische Bronzeglocke abgenommen und musste abgegeben werden.

Am 16. Januar 1945 wurde bei der Bombardierung Magdeburgs auch die St-Laurentius-Kirche durch Brandbomben so weit zerstört, dass sie bis auf die Grundmauern niederbrannte. Auch das gesamte Inventar wurde bis auf weniges, wie vier Messingleuchter und der Taufstein aus Holz, vernichtet.

Schnell war der Entschluss zum Wiederaufbau der Kirche gefasst worden. Bereits im Dezember 1953 konnte die Kirche als großer, schlichter Raum wieder geweiht werden. Bis dahin fand der Gottesdienst in der Ruine statt. Beim Wiederaufbau wurde das Ostfenster in der Altarwand geschlossen und ein großes Holzkreuz an der Ostwand angebracht.

1955 hatte die Gemeinde die Möglichkeit, den nicht mehr benötigten Barockaltar aus der Kirche in Athenstedt (bei Halberstadt) zu übernehmen. Komplett war der Altar nicht verwendbar, aber die Holzfiguren gehören jetzt zu festen Inventar.

Anfang der 1950er Jahre wurde die historische Bronzeglocke auf dem Hamburger „Glockenfriedhof“ wiedererkannt und zurück nach Olvenstedt geholt.

Seit 1960 verfügt die Kirche wieder über eine Orgel. Sie besteht aus Teilen einer Rühlmann-Orgel aus Gutenswegen und wurde von der Orgelbaufirma Schuster in Zittau mit Teilen anderer Orgeln um sechs Register erweitert.

Leider musste im Januar 2003 die St.-Laurentius–Kirche baupolizeilich wieder geschlossen werden. Holzschädlinge (Hausbock) hatten das hölzerne Deckengebälk in der Tragfähigkeit stark beeinträchtigt.

Auch dieses Mal wurde schnell der Entschluss gefasst, die Kirche zu sanieren.

Schon im Oktober 2002 hatte sich ein Förderverein gegründet, der auch von vielen nicht kirchlich gebundenen Olvenstedtern unterstützt wurde.

Durch sehr viele Spenden von Olvenstedtern und ehemaligen Olvenstedtern, durch vielfältige Benefizaktionen und finanzielle Hilfe des Kirchenkreises konnte der notwendige Eigenanteil der Sanierungskosten aufgebracht werden.
Ganz entscheidend für die Durchführung waren staatlich geförderte Maßnahmen der ARGE in Regie der Arbeits-, Qualifizierungs- und Beschäftigungs-GmbH (AQB), die neben Lohnkosten auch anteilige Materialkosten übernahmen.

Die Sanierung konnte dank der engagierten Arbeit vieler Beteiligter erfolgreich abgeschlossen werden und am 27.04.2008 konnte die denkmalschutzgerecht, nach barockem Vorbild strahlend schön sanierte Kirche mit wieder geöffnetem Ostfenster feierlich durch Bischof Axel Noack geweiht und in den Dienst der Kirchengemeinde gestellt werden.